Pfarrkirche St.Antonius

Wiederaufleben des katholischen Glaubens in Großräschen

Über die Anfänge des Christentums in Großräschen weiß man wenig. Bekannt ist, dass es eine Kapelle gab, die der Hl. Maria Magdalena geweiht war. Sie befand sich dort, wo heute am Markt die evangelische Kirche steht. 1539 wurde hier die Reformation eingeführt. Das katholische Leben erlosch für lange Zeit.

Auf dem Bild sehen wir die Kirche St.Antonius von der Haupteingangspforte aus.

Einen Neuanfang brachte die Entwicklung der Industrie im 19. Jahrhundert. Seit etwa 1875 warben die Besitzer der neu entstehenden Industrieanlagen Arbeiter in Polen und Böhmen an. Viele von ihnen waren katholisch. Kirchlich gehörten sie zur Pfarrei Senftenberg und gingen dort zum Gottesdienst. Bis zur Jahrhundertwende war deren Anzahl so gewachsen, dass der Wunsch immer größer wurde, sich von Senftenberg zu trennen. Man bemühte sich um einen eigenen Gottesdienst und den Bau einer Kirche.

Im Jahre 1908 schickte der zuständige Erzbischof von Breslau, Kardinal Kopp, den jungen Geistlichen Georg Lompa als Kuratus nach Großräschen.

Am 20. Oktober 1912 wurde der Grundstein für die St. Antoniuskirche gelegt, die Einweihung erfolgte am 6. Juli 1913.

Am 20. Oktober 1912 wurde der Grundstein für die St. Antoniuskirche gelegt, die Einweihung erfolgte am 6. Juli 1913.

Die Entwürfe für die im neogotischen Stil erbaute Kirche stammten vom Leipziger Architekten Clemens Lohmer. Das Kirchengebäude hat bei 34m Länge eine Breite von 20m. Das Kirchenschiff ist innen 11m hoch und der Turm hat eine Höhe von 36m. 210 Sitzplätze stehen zur Verfügung. Die Innenausstattung der Kirche entsprach der damaligen Zeit. Kunstwerke von Wert konnte sich die Gemeinde nicht leisten.

Umgestaltung des Innenraumes der Pfarrkirche

Ein großer Einschnitt im Leben der Katholischen Kirche bedeutete das 2. Vatikanische Konzil (1962-1965). In seiner Folge wurde vielerorts der Innenraum der Kirchen verändert. Der Hochaltar wurde ersetzt durch einen Altar, der in die Mitte der Gemeinde gerückt wurde. So sollte es auch in der St. Antoniuskirche geschehen. 1972 beschlossen Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat, die Umgestaltung der Kirche einzuleiten. Es wurde festgelegt, dass mit bescheidenen Mitteln und mit Materialien, die für die Lausitz typisch sind, gearbeitet werden soll. Der Bildhauer Friedrich Press und der Architekt Wolfram Starke, beide aus Dresden, konnten für das Projekt gewonnen werden.

Die Umgestaltung erfolgte ab 1975 und war im wesentlichen 1979 abgeschlossen. Die Bauausführung erfolgte durch die Gemeinde selbst.

Überragt wird der Kirchenraum durch das 8m hohe Kreuz, ein auf die Gemeinde zugehender Christus mit einer deutlich sichtbaren Herzwunde. Hinter dem Kreuz befindet sich seit dem Umbau die Orgel der Fa. Jehmlich aus Dresden. Sie steht für die österliche Herrlichkeit, das Ziel der Gemeinde, zu dem hin Christen unterwegs sind.

Die Rückwand des Kirchenraumes wurde mit der neu gestalteten Empore aufgewertet. Darunter befindet sich der verglaste Eingangsbereich und der Hauptzugang zur Kirche. Links und rechts in den Seitengängen befinden sich die Beichtstühle mit dem Kreuzweg.

Die 14. Stationen des Kreuzweges wurden links und rechts der beiden Beichtstühle in vier Gruppen gestaltet. Die einzelnen Szenen sind durch eine stilisierte Gestaltung hervorgehoben. Nachfolgend sind hier drei Stationen zu sehen:

Die durch die Altarwand abgetrennte Apsis der Kirche wurde zu einem Oktogon erweitert und ist jetzt eine Werktagskapelle mit 26 Sitzplätzen.

Historische Daten

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