Seit der Erscheinung der Muttergottes in Lourdes im Jahr 1858 wurden mehr als zwölfhundert körperliche Heilungen, die dort stattgefunden haben, von Ärzten als wissenschaftlich unerklärlich bezeichnet. Die Kirche hat strenge Kriterien für die Anerkennung einer Heilung als Wunder und so wurden vierundfünfzig dieser Heilungen von der Kirche als Wunder anerkannt.
Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich die Zahl der Forschungsarbeiten in den USA über die Auswirkungen des Gebets auf die Gesundheit verdoppelt. Die Ergebnisse der Forschung stärken unseren Glauben und Gebet. Kürzlich veröffentlichte die Duke University die Ergebnisse einer Studie mit 4.000 Menschen im Alter von über fünfundsechzig Jahren. Diejenigen, die wöchentlich in die Kirche gehen, leben 10 % länger als diejenigen, die nicht gehen. Diejenigen, die regelmäßig beteten, hatten einen deutlich niedrigeren Blutdruck als diejenigen, die nicht beteten. Diejenigen, die an Gottesdiensten teilnahmen, hatten ein gesünderes Immunsystem durch innere Vertrauen. Studien in Israel zeigen, dass religiöse Menschen eine niedrigere Sterberate bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Die Daten liegen also vor, das Geheimnis ist enthüllt – das Gebet wirkt. Gebet und Meditation sind also gut für die seelische und spirituelle Gesundheit. Das Gebet gibt uns die Gewissheit und Sicherheit, dass Gott mit uns ist. Wer gläubig ist, begegnet dem Tod mit einer großen Vision des ewigen Lebens. Für sie ist das Leben nicht zu Ende, sondern verwandelt sich in ein neues Leben in der Gegenwart Jesus Christi, der den Tod überwunden hat.
Im heutigen Evangelium (Lukas 11,1-13) lehrte Jesus seine Jünger, das Vaterunser zu beten. Wir haben heute dem Lukasevangelium zugehört, und Sie werden feststellen, dass das Vaterunser im Lukasevangelium etwas anders ist als die Version, die wir beten. Im Matthäusevangelium lehrt Jesus eine längere Version des Gebets, und es ist die Version des Matthäus, die die christlichen Kirchen verwenden. Nach dem Gebet lehrt uns Jesus, um das zu beten, was wir brauchen (Lk 11,5-13).
Oft hört man von kranken Menschen, die nach Lourdes gegangen sind, dass sie zwar keine körperliche Heilung, aber die Gnade der Annahme und der geistigen Heilung erhalten haben. Das Leiden ist ein Geheimnis, und wir kennen nicht alle Antworten. Aber wie Jesus sagt, beten wir weiter, egal was passiert. Wenn wir den Schmerz und das Leiden mit dem Schmerz und dem Leiden Jesu am Kreuz auf uns nehmen, dann wird unser Leiden leicht. „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen hat. Ich werde euch Ruhe verschaffen“ (Mt. 11, 28). Diese Worte geben uns die innere Kraft, unser Kreuz mit Jesus zu tragen.Das Gebet ist nicht nur gut für die Gesundheit, Jesus hat uns nicht nur aufgefordert zu beten, sondern wir sollen beten, wenn wir glücklich sein wollen. Um Seelenfrieden, Weisheit und die Gnade der Vergebung zu erlangen, müssen wir beten. Um egoistisches Denken, Angst, Gewalt und Missbrauch von Menschen zu vermeiden, sollen wir die Stimme Gottes in der Stille hören. Wenn wir nicht beten, werden wir nicht die Schönheit der Stille und die geborgenschenkende Beziehung zu unserem himmlischen Vater nicht erfahren. Beten wir also, es ist gut für unsere körperliche und geistliche Gesundheit, Jesus hat uns aufgefordert zu beten, und das Gebet stillt unseren Durst nach Gott.
Die Botschaften des Evangeliums:
1 Durch das Vaterunser vermittelt uns Jesus eine neue Sicht der menschlichen Beziehungen: dass wir alle, unabhängig von unserer Hautfarbe, unserem Glauben oder unserer sozialen Herkunft, Kinder Gottes in Christus sind. Aus diesem Grund jeder Krieg ist eine Schande für die Menschheit.
2 Wir sollen es vermeiden, faule Gründe zu nennen, warum wir nicht beten. Moderne Christen nennen zwei faule Ausreden, warum sie nicht beten. a) Wir sind zu beschäftigt. Je reicher eine Kultur ist, desto weniger Zeit hat sie für das Gebet. Darum erfahren sie nicht die Schönheit der Stille und Mediation. Die zweite Ausrede: Viele denken, dass Gebet langweilig ist. Menschen, die diese Ausrede benutzen, vergessen, dass das Gebet ein vertrautes, inneres Gespräch mit Gott ist: Wir hören auf Gott, der durch die Bibel zu uns spricht, und reden mit ihm. Man kann keine enge Beziehung zu irgendjemandem haben, auch nicht zu Gott, wenn man nicht ständig ein vertrautes Gespräch führt.
3 Das Gebet ist wesentlich für das christliche Familienleben. Um in der Ehe wirklich treu zu sein, müssen die Eheleute beten, nicht nur einzeln, sondern gemeinsam. Die Eheleute sollten jeden Tag gemeinsam als Gebetspartner vor Gott treten, Gott danken und füreinander, für ihre Kinder und für ihre Lieben beten. Der heilige Johannes Marie Vianney gab einem Ehepaar, das ihn fragte, wie es beten solle, folgenden Rat: „Verbringen Sie drei Minuten damit, Gott zu loben und ihm für alles zu danken, was Sie haben. Verbringt drei Minuten damit, Gott um Verzeihung für eure Sünden und Fehler zu bitten und ihm eure Nöte vorzutragen. Verbringen Sie drei Minuten damit, in der Bibel zu lesen und in der Stille auf Gott zu hören. Und tun Sie das jeden Tag.“ Es ist einen guten Rat für uns alle. Amen
Predigt Pfr.Thomas Olikal Gemeinde St.Antonius Großräschen 24.07.2022